Triomane

Was der junge Beethoven gerne hörte

Kammermusik in der Schlosskirche

Von Guido Krawinkel
General-Anzeiger Bonn, den 28. Januar 2014

 
Gassenhauetrio wird Ludwig van Beethovens Op. 11 ob des schmissigen Themas auch genannt. Die Melodie, die aus einer heute nicht weiter bekannten Oper des auch schon vergessenen Komponisten Josef Weigl stammte, pfiff seinerzeit jeder Spatz von den Dächern, ein Ohrwurm mit Hitqualitäten, dem sich auch der Junge Beethoven nicht entziehen konnte. Bei seinem Konzert in der Schlosskirche eröffnete das aus Michael Neuhalfen (Klarinette), Bernhard Zapp (Violoncello) und Victor Moser (Klavier) bestehende Trio den Abend mit diesem Opus und blieb ihm nichts schuldig. Mit natürlichstem musikantischen Duktus absolvierte man das schwungvolle Werk, die flotten Ecksätze ebenso wie das verhaltenere aber auch nicht gerade getragene Adagio.

Mit Sonaten von Claude Debussy und Frands Poulenc stellten sich Neuhalfen und Zapp anschließend - jeweils begleitet von ihrem Kompagnon Moser - als Solisten vor. Debussys Cellosonate wurde genauso souverän absolviert wie Poulencs Klarinettensonate, Debussy mit viel Klangsinn und typischem Melos, Poulenc mit subversivem Charme und einer gehörigen Portion Schalk im Nacken. Auch Begleiter Moser machte hier eine gute Figur, spielte seinen Part mit Aplomb und Fingerfertigkeit. Zum Schluss bohrte man mit dem Trio Op. 114 von Johannes Brahms noch einmal ganz dicke Bretter. Aber auch hier ließ man nichts anbrennen und gestaltete sowohl die epischen Grundzüge dieser Musik wie auch den selbst in den markanteren Ecksätzen stets verhaltenen Duktus mit größtmöglicher Intensität.

Diverses

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Michael Neuhalfen
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